Das Rumpsteak ist zäh und sie fror, zumindest bekam er dies zur Antwort, als er seine Gattin auf die Walhalla am anderen Donauufer aufmerksam machen wollte. Sogar der Zigarrenpaffer guckt schon neugierig, ob der groben und lautstarken Abfuhr. Diese Reise war seine Idee, stand aber von Anbeginn unter keinem guten Stern.
Wenigsten die Tochter scheint es zu genießen, auch wenn sie die vorbeihuschenden Landschaft kaum beachtet. Ständig schreibt sie irgendwas an irgendjemanden, wohl meist Ansichtskarten. Die Abbildungen auf den Karten waren ihr offensichtlich Realität genug.
Hoffentlich vergisst sie wenigstens den Gruß an Familie Bachmann, den neuen Nachbarn, nicht. Oder hießen die Bachmair?
Diese Ansichtskarte wurde um 1900 (leider ist der Poststempel verwischt) in Passau eingeworfen und am nächsten Tag dem Empfänger in München ausgehändigt.
Von dieser beliebten Lithographie gab es viele ähnliche Versionen, geändert wurde nur jeweils der Fensterblick auf die jeweiligen Sehenswürdigkeiten der Reiseroute. Wobei sich bestimmt die wenigsten Versender den Gang in den Speisewagen leisten konnten. Aber das nur am Rande.
Bachmann, der Strich auf dem „n“ steht für „nn“ – und als ich mal an die Walhalla geschleppt worden bin, habe ich auch entsetzlich gefroren!
Habe ich mir auch gedacht. Ich war schon ein paarmal oben. Aber meist bei großer Hitze.
Ich dachte schon ,das läuft auf einen Mord im Donauexpress hinaus.🤗
Kann alles noch kommen. Die fahren bis Wien.
Die Idee, einer alten Postkarte auf diese Weise Leben einzuhauchen, finde ich grossartig!
Danke und liebe Grüsse,
Brigitte
Wilhelm Genazino hat das in seinem Büchlein „Aus der Ferne / Auf der Kippe – Bilder und Texte“ viel besser gemacht.
Ich danke Dir!
LG Erich